Eine Fanclub-Delegation on Tour in Lille: Perfekte Stimmung, neue Spitznamen, brutale Kontrollen, „Ribéry“-Rufe und die Konfrontation mit einer Glasscheibe
„Bäckerei Schmitt – bin ich da richtig?“
Morgens halb 8 in Hamburg: Ein paar rote Gestalten, Mats, Tommy und Rebecca, stehen vor der Polizeiwache am Hauptbahnhof. Die andere Hälfte unserer Reisegruppe, Frank und Peddy, fehlt, taucht jedoch auf dem anderen Ende des Hauptbahnhofs auf. Tim allerdings steht in Bahrenfeld und nicht umsonst wird er von Peddy den sehr treffenden Spitznamen „Prinz Valium“ erhalten. Nein, Tim, bei der Bäckerei Schmitt bist du falsch. Mit ein paar Minuten Verspätung packen wir uns alle in den Sprinter. Ab auf die Autobahn. Tommy öffnet das erste Bier und Prinz Valium tut, was man eben tut, wenn man so genannt wird:
Rast Nummer 1 bis 4
Vorbei an Münster, an Gelsenkirchen und Dortmund, durch die Niederlande und Belgien – zwei Zufallsbegegnungen mit Tim, Benny und Thomas an Tankstellen und Raststätten inklusive. Unser Toilettengang-Rhythmus hatte sich wohl irgendwie synchronisiert. Derweil wurde mit Navigationsgeräten und Alu-Klos gekämpft.
Und damit Tim nicht allein mit seinen Schlaf-Bildern dasteht:
Vive le France!
Ankunft in Lille: Ich nerve meine Mitreisenden mit affektiertem Französisch (und dem ersten Satz, den ich in der 5. Klasse gelernt habe: „Arthur, c’est un perroquet!“ was so viel heißt, dass ein gewisser Arthur ein Papagei ist) und erfreue mich an der tollen Architektur und den schnörkeligen Balkonen.
Peddy freut sich hingegen nach längerer Suche über einen Parkplatz in den engen Gassen der Innenstadt. Auf zum Grand Place zur Ticket-Übergabe mit dem French Guy. Und Enttäuschung bei Rebecca und Tim, die leider nicht bei uns im Block sein konnten. Die ersten Roten konnten schon gesichtet werden, die Franzosen zeigten ihre zarte Sympathie mit „Ribéry!“-Rufen. Sonne und 20 Grad. Einkehren im Restaurant: Pommes mit diversen Fleisch-Varianten (sorry, meine Expertise fehlt auf diesem Gebiet), Bier und Weißwein. Entspannen in der Sonne, die Ruhe vor dem Sturm im Block.
Danach blieb Zeit für eine kurze Tour durch die Innenstadt.
Das obligatorische Gruppenfoto:
Auf dem Weg zum Stadion entdeckten wir dann noch den Bus der Bayern:
Salut Grand Stade
Auch wenn dann das GPS in Form vom French Guy durchaus verwirrend war, schafften wir es zum Einkaufszentrum-artigen Stadion.
Die Kontrollen durch das Sicherheitspersonal und eine monster-artige Polizistin grenzten dann an Körperverletzung – ich spare an dieser Stelle die Bilder von den blauen Flecken auf meinem Oberarm. Seltsam auch, dass Oberarme und -schenkel interessanter waren, als der Inhalt meiner Tasche. Nun ja, andere Länder, andere Sitten. Die Ränge noch leer, der Block schon gut gefüllt.
Das Banner hängt:
Vor dem Anpfiff wird sich warmgesungen, kurz vor Anpfiff gibt es ein Bengalo-Meer. Die Videos haben die Daheimgebliebenen sicherlich schon gesehen, trotzdem an dieser Stelle noch ein Foto aus unserer Perspektive.
Von unten sah das dann so aus:
Ein Arbeitssieg, für den das Wort „Arbeitssieg“ erfunden wurde. Im Block zwischen Frank und dem zufällig getroffenen Tim-Oliver.
Nach Abpfiff hüpft Thomas Müller – ein weiterer Grund, warum der Typ einfach nur großartig ist. Eine hüpfende und singende Masse, die perfekte Stimmung.
Hallo Herr Hühnchen, hallo Glasscheibe
Dann ging es auch schon zügig Richtung Heimat. Ich: Großteils schlafend. Prinz Valium: Immer schlafend oder auf dem Weg zum Klo. Rätselhaft, wie man etwas von sich geben kann, wenn man nichts zu sich nimmt.
Rast in Gelsenkirchen bei Mr. Chicken. Im Halbschlaf komme ich 3 Uhr morgens auf die glorreiche Idee eine Sonnenbrille aufzusetzen und renne mit voller Wucht gegen die Glasscheibe des McDonalds-Abklatschs. Juchu! Der Vollständigkeit halber: Halb 8 waren die Elbbrücken zu sehen und Hamburg hatte uns vollzählig wieder. Fein war’s!
Special thanks an unsere beiden zuverlässigen Busfahrer Peddy und Mats! Ein mindestens zehnfaches Hoch auf euch beide und Danke für’s nicht umbringen! Zudem Dankeschön, Mats und Tommy, für einen Teil der Bilder! Danke auch an die restliche Reisegruppe – i mog euch sehr.
Liebes Los-Glück, wie wäre es denn mal mit Paris?
Merci für’s Lesen et a bientôt:
Marie.
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